IN DER FREMDE.

Aspekte der Migration

Die Ausstellung präsentiert künstlerische Positionen aus Deutschland zum Thema Flucht und Migration. Diese in der deutschen Gesellschaft schon länger präsente und in der Kunst reflektierte Themen, werden heute, angesichts der neusten politischen Entwicklungen, auch in Litauen sehr aktuell. 

Das Ziel der Ausstellung IN DER FREMDE ist es, dem litauischen Publikum deutsche Künstlerpositionen zu präsentieren und einen Austausch über das Thema Migration anzuregen. Es werden Installationen, skulpturale Objekte, Videos, großformatige Zeichnungen und Fotografien gezeigt.

Hörner/Antlfingers SARAJEVO TIME TRAVEL AGENCY nimmt den Besucher auf eine imaginäre Zeitreise durch Sarajevo mit. Joanne Moar sammelt in ihrer Datenbank BECOMING GERMAN Kindheitserinnerungen aus Deutschland und "verleiht" diese Erinnerungen Neubürgern mit Migrationshintergrund, die in Deutschland nicht ausgewachsen sind. Gudrun Teich in ihrem HEIMATFILM befasst sich mit Heimatklischees. MIGRATION FLAGS von Myriam Thyes zeigt Flash-animierte Transformationen von nationalen Flaggen als Motiv der internationalen Beziehung – Migration, Politik, Tourismus, kulturelle Beeinflussung. Gerlinde Salentins Arbeit LICHTFELD ist in Jerusalem entstanden, sie besteht aus Bienenwachsobjekten und in Bienenwachs eingelegten transparenten Fotofolien. Die Fotos sind im arabischen und im jüdischen Viertel der Altstadt entstanden, sie beschreiben das Thema der Migration. Aurelia Mihai befasst sich in CORPUS MUNDI mit der unsichtbaren Verbindung zwischen Menschen und Orten. Das Projekt hinterfragt die Art und Weise, wie wir unsere Mitmenschen behandeln, und wird zu einer visuellen Metapher der Humanität. Flüchtlingslager assoziiert ZELTKAPSEL von Ulrike Kessl. Die Kapsel ist jedoch mit Reißverschlüssen fest verschlossen und unerreichbar, unter der Decke, installiert. Auf der 30 Meter langen Zeichnung auf Leinwand BLACK & WHITE lässt sich Petr Zubek von Erfahrungen aus seinen Wanderungen durch Afrika, südlich der Sahara (Kamerun, Tansania) inspirieren. Zäune, Gitter, Mauern oder Stacheldraht sind im Vordergrund der Fotografien GRAUZONE von Neringa Naujokaite. Die gitterartigen Motive lassen die dahinterliegenden Bauten sichtbar – die temporären Wohncontainer für Flüchtlinge oder die Unterbringungseinrichtung für abgeschobene Asylbewerber. Das besondere Interesse gilt den Grenzen zu Anderen.

Geförderte Künstler:innen:  Ute Hörner / Mathias Antlfinger, Ulrike Kessl, Aurelia Mihai, Joanne Moar, Neringa Naujokaite, Gerlinde Salentin, Gudrun Teich, Myriam Thyes, Petr Zubek 

Die Ausstellung wird kuratiert von Neringa Naujokaite. 
Ausstellungskoordinatorin Kristina Liepinaite.